Neues aus der Rubrik "Backen für die Kleinen":
Kinder am Kuchenbuffet zu versorgen ist im Prinzip keine große Sache. Zwei kleine Dinge sollte man allerdings beachten:
1. Kinder wollen keine hochgehypten Zutaten, keinen neumodernen Schnickschnack an hach-so-tollen Zugaben. In erster Linie gilt: Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Mit Rührteig, Schokolade und Süßigkeiten hingegen kann man nichts falsch machen.
2. Das Auge isst mit! Fantasivolle Dekorationen fallen für Kinder mehr ins Gewicht als die Behauptung von Älteren, dass dieser Kuchen oder jene Torte toll schmecke. Und mit ein klein wenig Kreativität lässt sich auch der simpelste Rührteigmuffin in ein kleines Kunstwerk verwandeln.
Ich selbst bleibe, wenn es um die Versorgung der Kleinsten geht, meinen Muffins treu: Ein relativ simpler Rührteig, gepaart mit einer Reihe an gut aufeinander abgestimmten Süßigkeiten - und schon sind die kindgerechten Eyecatcher fertig. Okay, ein wenig Zeit muss man wohl oder übel einplanen - aber solange das Resultat überzeugt, nehme ich etwas Mehrarbeit gern in Kauf.
Bisher habe ich zum Thema "Muffin-Art" nur Bilder gepostet. Da ich aber häufig viel positive Rückmeldung und Erstaunen gegenüber meinen kleinen Lieblingen erfahren habe, gibt es heute sowohl ein paar Tipps für Muffin-Deko im Allgemeinen und eine kurze Anleitung für meine neuesten Zoo-Bewohner, die kleinen Bienchen.
Dekorationen für Muffins sind meist nur halb so schwierig zu fabrizieren, wie man vielleicht annehmen könnte. Wichtig als Grundlage ist aber vor allem eins: Ein Teig, der relativ "robust" (genau genommen: stabil und fest, nicht zu locker) ist, nicht klebt und vor allem beim Backen gleichmäßig aufgeht. Dafür eignen sich zumeist einfache Rührteige, die nach Möglichkeit keine grobe Stücke wie z.B. ganze Nüssen, aber zwingend notwendig keine Schokolade oder gar Früchte enthalten.
Warum? Ganz einfach: Dekorationen lassen sich meist nur auf Oberflächen gut anbringen, die weder "durchmatschen", noch aufgrund von Ungleichmäßigkeiten keinen guten Halt bieten.
Für meine Bienchen brauche ich - und ich rede jetzt nur von der Deko - Folgendes:
gelbe Zuckermelasse
Zartbitterschokolade
etwas Butter
weiße Zuckerschrift
Lakritzschnecken
Esspapier.
Ja, Esspapier. Alternativ könnte man auch weiße Backoblaten verwenden, aber die sind zu instabil, um wirklich gescheit mit ihnen Arbeiten zu können.
Die Zuckermelasse sollte Zimmertemperatur, aber bitte nicht mehr als 22-23°C haben. Dann lässt sie sich gut ausrollen und mit einem Trinkglas in runde Kreise ausstechen. Diese Kreise vorsichtig von der Unterlage lösen und dann auf die völlig ausgekühlten (! Bitte: 2-3 Stunden nach dem Backen ruhen lassen. Ernsthaft.) Muffins arrangieren. Die Ränder leicht andrücken, vorher aber die Hände einen Moment lang unter fließend kaltem Wasser waschen. Dann hinterlässt man keine Fingerabdrücke.
Schokolade und Butter zusammen im Wasserbad schmelzen, anschließend gut abkühlen lassen und dann mit einem kleinen Löffel (ich schwöre dabei auf die Löffelchen aus den Milka-Löffeleiern) Linien über den Bienenkörper ziehen.
Anschließend mit weißer Zuckerfarbe (vorher immer gut durchkneten und einen Test auf Küchenkrepp machen) die Augen aufzeichnen. Mithilfe eines Zahnstochers die Augen mit der restlichen Schokolade fertigstellen. Alles kühl stellen, aber niemals im Kühlschrank! Trocknen lassen, ich empfehle 1-2 Stunden.
Unterdessen die Lakritsschnecken in gleichmäßige Schnüre auseinanderfriemeln und zurechtschneiden. Aus dem Esspapier Flügel zuschneiden - hier braucht man viel Geduld und eine ruhige Hand, aber es wird sich lohnen.
Mit einem weiteren Zahnstocher über den Augen Löcher vorstechen, um anschließend die Fühler der Bienen mit der Lakritze nachzuahmen. Kleine, mit einem spitzen Messer gestochene (schräge!) Schlitze, in die man die Flügel stecken kann, runden die Bienenmuffins ab.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und ein schönes Wochenende!