Samstag, 21. Juni 2014

Muffin-Bienchen: Kindgerechter Höhenflug für das Kuchenbuffet


Neues aus der Rubrik "Backen für die Kleinen": 

Kinder am Kuchenbuffet zu versorgen ist im Prinzip keine große Sache. Zwei kleine Dinge sollte man allerdings beachten:
 

1. Kinder wollen keine hochgehypten Zutaten, keinen neumodernen Schnickschnack an hach-so-tollen Zugaben. In erster Linie gilt: Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht. Mit Rührteig, Schokolade und Süßigkeiten hingegen kann man nichts falsch machen.
2. Das Auge isst mit! Fantasivolle Dekorationen fallen für Kinder mehr ins Gewicht als die Behauptung von Älteren, dass dieser Kuchen oder jene Torte toll schmecke. Und mit ein klein wenig Kreativität lässt sich auch der simpelste Rührteigmuffin in ein kleines Kunstwerk verwandeln.

Ich selbst bleibe, wenn es um die Versorgung der Kleinsten geht, meinen Muffins treu: Ein relativ simpler Rührteig, gepaart mit einer Reihe an gut aufeinander abgestimmten Süßigkeiten - und schon sind die kindgerechten Eyecatcher fertig. Okay, ein wenig Zeit muss man wohl oder übel einplanen - aber solange das Resultat überzeugt, nehme ich etwas Mehrarbeit gern in Kauf.

 
Bisher habe ich zum Thema "Muffin-Art" nur Bilder gepostet. Da ich aber häufig viel positive Rückmeldung und Erstaunen gegenüber meinen kleinen Lieblingen erfahren habe, gibt es heute sowohl ein paar Tipps für Muffin-Deko im Allgemeinen und eine kurze Anleitung für meine neuesten Zoo-Bewohner, die kleinen Bienchen.

Dekorationen für Muffins sind meist nur halb so schwierig zu fabrizieren, wie man vielleicht annehmen könnte. Wichtig als Grundlage ist aber vor allem eins: Ein Teig, der relativ "robust" (genau genommen: stabil und fest, nicht zu locker) ist, nicht klebt und vor allem beim Backen gleichmäßig aufgeht. Dafür eignen sich zumeist einfache Rührteige, die nach Möglichkeit keine grobe Stücke wie z.B. ganze Nüssen, aber zwingend notwendig keine Schokolade oder gar Früchte enthalten.
Warum? Ganz einfach: Dekorationen lassen sich meist nur auf Oberflächen gut anbringen, die weder "durchmatschen", noch aufgrund von Ungleichmäßigkeiten keinen guten Halt bieten. 

Für meine Bienchen brauche ich  - und ich rede jetzt nur von der Deko - Folgendes: 

gelbe Zuckermelasse
Zartbitterschokolade
etwas Butter
weiße Zuckerschrift
Lakritzschnecken
Esspapier. 

Ja, Esspapier. Alternativ könnte man auch weiße Backoblaten verwenden, aber die sind zu instabil, um wirklich gescheit mit ihnen Arbeiten zu können.

Die Zuckermelasse sollte Zimmertemperatur, aber bitte nicht mehr als 22-23°C haben. Dann lässt sie sich gut ausrollen und mit einem Trinkglas in runde Kreise ausstechen. Diese Kreise vorsichtig von der Unterlage lösen und dann auf die völlig ausgekühlten (! Bitte: 2-3 Stunden nach dem Backen ruhen lassen. Ernsthaft.) Muffins arrangieren. Die Ränder leicht andrücken, vorher aber die Hände einen Moment lang unter fließend kaltem Wasser waschen. Dann hinterlässt man keine Fingerabdrücke. 
Schokolade und Butter zusammen im Wasserbad schmelzen, anschließend gut abkühlen lassen und dann mit einem kleinen Löffel (ich schwöre dabei auf die Löffelchen aus den Milka-Löffeleiern) Linien über den Bienenkörper ziehen. 
Anschließend mit weißer Zuckerfarbe (vorher immer gut durchkneten und einen Test auf Küchenkrepp machen) die Augen aufzeichnen. Mithilfe eines Zahnstochers die Augen mit der restlichen Schokolade fertigstellen. Alles kühl stellen, aber niemals im Kühlschrank! Trocknen lassen, ich empfehle 1-2 Stunden. 
Unterdessen die Lakritsschnecken in gleichmäßige Schnüre auseinanderfriemeln und zurechtschneiden. Aus dem Esspapier Flügel zuschneiden - hier braucht man viel Geduld und eine ruhige Hand, aber es wird sich lohnen.
Mit einem weiteren Zahnstocher über den Augen Löcher vorstechen, um anschließend die Fühler der Bienen mit der Lakritze nachzuahmen. Kleine, mit einem spitzen Messer gestochene (schräge!) Schlitze, in die man die Flügel stecken kann, runden die Bienenmuffins ab. 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und ein schönes Wochenende!


Sonntag, 15. Juni 2014

Schlicht und einfach: Überbackene Kartoffelklöße in Pfifferling-Champignon-Rahm


Es muss nicht immer das Übermaß an Aufwand sein, das bei Gerichten zum Erfolg führt. Manche Rezepte, so wie das folgende, bestechen mit absoluter Schlichtheit bei unverwechselbarem Geschmack. Einfache Zutaten ohne großes Tamtam, dabei kommt jeder Aspekt eigens geschmacklich zum Ausdruck und trägt seinen Teil zum vollendeten Ganzen bei.

Überbackene Kartoffelklöße in Pfifferling-Champignon-Rahm


Zutaten:

3 rote Zwiebeln
1/2 Glas getrocknete Tomaten in Öl
4 EL Walnussöl
750g Kloßteig (aus dem Kühlregal)
3-4 Stängel Rosmarin
750g TK-Champignons in Scheiben
300g TK-Pfifferlinge
200ml Milch
300g Crème legère
1 MaggiFix-Tüte für Waldpilz-Suppe
2 TL getr. Thymian
2 gestr. TL Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
200g ger. Käse (Emmentaler oder Edamer)
gehackte Petersilie nach Belieben

Zubereitung:

Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

Die Zwiebeln abziehen und würfeln. Die Tomaten abtropfen lassen und fein hacken oder in Streifen schneiden. Beides in einer großen Auflaufform mit dem Walnussöl vermengen.

Aus der Kloßmasse ca. 16 kleine Klöße formen auf auf die Zwiebelmasse setzen. 

Rosmarin abspülen und trockentupfen. Blättchen von den Stängeln zupfen und zwischen den Klößen verteilen.

Die Pilze vermischen und zwischen sowie auf den Klößen verteilen. (Achtung: Es wirkt etwas viel, das Verhältnis ist aber schon richtig so!)

Milch und Crème legère vermengen. MaggiFix, Thymian und Salz dazugeben und mit viel frisch gemahlenem Pfeffer unter die Milchmasse rühren. Die Masse anschließend über den Pilzen verteilen und die Form in den vorgeheizten Ofen schieben.

Den Auflauf 30 Minuten garen. Dann herausnehmen und mit Käse bedecken. Anschließend in weiteren 30 Minuten fertig garen.

Nach Belieben mit Petersilie bestreuen und servieren.

Guten Appetit!

Samstag, 14. Juni 2014

Blumenkohl mit süß-scharfer Gewürzkruste - Von wegen langweiliges Gemüse!


Wenn es um Gemüse und Obst geht, bin ich in gewisser Hinsicht ein ziemlicher Fanatiker. Bestimmte Sachen brauche ich dauernd, beinahe jeden Tag - ich denke, das geht jedem so. Andererseits kaufe ich auch sehr gern spontan nach Saison und Angeboten ein. So spart man nicht nur Geld, sondern bringt durchaus vitaminreiche Abwechslung auf den Tisch. 

Spannend finde ich persönlich die ganzen althergebrachten Klassiker, die wohl fast nurnoch Großmütter wirklich zubereiten können. Aber gerade hier findet man echt viel unterschätztes Grünfutter, was sich erstaunlich vielseitig verwenden lässt - wie zum Beispiel dieser Kopf Blumenkohl, der mich letzte Woche beim Einkaufen angelächelt hat. (Zugegeben, für den Preis hätte ich auch ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn ich ihn einfach liegen gelassen hätte.)

Nach einer Weile unentschlossenem Schwanken zwischen klassischer Zubereitung à la Kohl mit brauner Butter (Wer kennt es nicht?) und ziellosem Experimentieren ist dann folgendes Rezept entstanden, was einem Freund der indischen Gewürzküche definitiv gefallen würde:

Blumenkohl mit süß-scharfer Gewürzkruste


Zutaten:

1 großer Kopf Blumenkohl
Salz
2 - 2 1/2 EL Zitronensaft
2 EL (Wald-) Honig
2 gehäuftte EL gemahlene Mandeln
2 gestr. TL Salz
je 1 gestr. TL Cumin, Kurkuma, edelsüße Paprika, Garam Masala
1 leicht gehäufter TL Schwarzkümmel
1/2 TL gemahlener Ingwer

Zubereitung:

Den Blumenkohl von den Blättern befreien und den Strunk keilförmig herausschneiden.

In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Den Kohl vorsichtig hineingeben und 10 Minuten sprudelnd köcheln lassen. Dann herausnehmen und gut abtropfen lassen.

Den Ofen auf 225°C (Ober-/Unterhitze; bei Umluft ca. 200°C) vorheizen.

Aus den restlichen Zutaten eine Paste herstellen.

Den Kohl in eine mit Backpapier ausgelegte Form setzen und rundherum mit der Paste einstreichen, bis die ganze Gewürzmasse darauf verteilt ist.

Im Ofen 10-15 Minuten garen, bis die Kruste "trocken" ist. 

Mein Tipp: Ein bisschen Joghurt oder Saure Sahne dazu reichen, das bringt noch ein bisschen Frische dazu - allerdings löscht der milde Kohl die Geschmacksexplosion schon recht gut ab.

Viel Spaß beim Nachkochen und ein schönes Wochenende!

Freitag, 13. Juni 2014

Saftige Zitronen-Kokos-Cupcakes



Muffins. Ja, eigentlich find ich sie ganz süß und praktisch. Also, wenn man sie mal braucht - als Fingerfood, kleine Stückchen zum Tee oder als Highlights auf dem Buffet machen sie sich immer ganz toll.
Aber mal ehrlich: Die meisten Muffinrezepte sind vor allem eins: zu süß und ziemlich mächtig. Trockener Teig, der einem im Hals kleben bleibt - wer kennt das nicht? Da kann ich nur verstehen, warum meine Schwester Muffins eigentlich nie wirklich ausstehen konnte.

Und dann kam mir die Idee, das ganze einfach mal zu ändern. Einen Muffinteig zu kreieren, der locker und gleichzeitig saftig ist, mit einer aromatischen Süße überzeugt, aber zugleich fruchtig-frisch daherkommt. Glaubt mir, so einfach war das Rezept-Rumgebastle garnicht. Herausgekommen sind am Ende aber diese Lieblinge, die meiner lieben kleinen Schwester gewidmet sind, weil ich beim Backen immer an sie denken musste:


Mellow Lemon-Coco-Cupcakes 



Zutaten für etwa 30 Cupcakes:


100g Kokosraspel
150g helles Dinkelmehl
2 gestr. TL Backpulver

100g weiche Butter
1 Prise Salz
50g Vanillezucker
60g feiner Rohrzucker

2 Eier
8 getrocknete Datteln
2 große Zitronen
125ml Bananensaft oder heller Fruchtsmoothie
1 TL Pulver für Tortenguss

Zubereitung:


Die Kokosraspel in einer Pfanne ohne Zugabe von Fett hellbraun rösten. Dabei häufig wenden und nicht zu dunkel werden lassen. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Den Backofen auf 175°C vorheizen.

Mehl und Backpulver mischen, mit 75g Kokosraspeln vermengen.

Butter, Vanillezucker und Rohrzucker schaumig schlagen. Die Eier unterrühren. Die Datteln fein hacken und unter die Masse ziehen. Den Saft von 1 Zitrone und den Bananensaft dazugießen, die Mehlmischung zufügen und alles zu einem gleichmäßigen Teig verarbeiten.

Jeweils 1 gehäuften TL Teig in bereitgestellte Cupcake-Muffinförmchen oder ein Blech für Minimuffins (gefettet) füllen. Die Muffins 10-12 Minuten im Ofen backen, dann herausnehmen und abkühlen lassen.

Aus dem Saft von 1 Zitrone und dem Pulver einen Tortenguss zubereiten und die Muffins damit und mit den restlichen Kokosraspeln verzieren.